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Abspannwerk Wilhelmsruh

Zwischen 1925 und 1932 baute das kommunale Stromversorgungsunternehmen der Stadt Berlin Bewag ein neues, hochmodernes und flächendeckendes Drehstromversorgungsnetz auf. Es entstanden unter anderem vierzehn große Abspannwerke, in denen der von den Großkraftwerken gelieferte Starkstrom auf die lokale Verteilungsspannung abgespannt wurde.

Das Abspannwerk Wilhelmsruh entstand als eines der ersten Werke. Müller fand zu einer spannungsvollen expressionistischen Architektur, die auch seine späteren Entwürfe prägen sollte. Er gruppierte die einzelnen, streng nach Funktionen geschiedenen Bauten als symmetrische Vierflügelanlage um die zentrale Warte.

Die Baukörperanordnung folgt dabei dem Produktionsablauf, mit der straßenseitigen Phasenschieberhalle, den Transformatoren in den beiden Seitenflügeln und dem rückwärtigen Schalthaus. Das Werk erinnert mit den eckturmartig überhöhten Wohnhäusern, den flankierenden Treppentürmen und der mächtigen Toranlage an eine Ordensritterburg, ohne dass der technische Charakter der Anlage kaschiert wird.

Funktionaler und gestalterischer Höhepunkt des Werkes ist die Schaltwarte. Von hier aus wurden die Anlagen des inzwischen stillgelegten Abspannwerkes zentral gesteuert und überwacht.