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Alte Mälzerei

Der verfallene Bau an der Mühlenstraße, der mit seinen Zinnen und Türmchen eher wie ein verwunschenes Schloss wirkt, war die erste bedeutsame Industrieansiedlung in Pankow.

Die Alte Mälzerei wurde unter der Regie von Richard Roesicke 1881 gebaut. Roesicke, der von seinem Vater die Schultheiss-Brauerei in der Alten Jakobstraße übernahm, war in seiner Zeit die wichtigste Person im Berliner Braugewerbe und gleichzeitig bekannter Sozialpolitiker im Reichstag. Seine sozialdemokratischen Ansichten setzte er auch in seinem Unternehmen um und baute auf dem 38 000 Quadratmeter großen Gelände in Pankow neben die Mälzerei ein Arbeitererholungsheim und eine Gärtnerei.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden im Pferdestall der Brauerei Kriegsgefangene und russische Zivilarbeiter untergebracht.

In der DDR hat das Kombinat "Großhandel Sortimentsbetrieb Nahrung" das Fabrikgebäude zum Lager umfunktioniert.

1990 wurde die Brau und Brunnen AG - mit dem Kauf von Schultheiss - Eigentümerin des Geländes. Seitdem steht die Alte Mälzerei an der Mühlenstraße leer - und verfällt.