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Osthafen

Der Osthafen ist ein 1913 in Betrieb gegangener, ehemaliger Industriehafen an der Spree in Berlin. An ihm entlang führt die Stralauer Allee.

Aufgrund der starken Zunahme des Schiffsverkehrs auf den Berliner Wasserstraßen gegen Ende des 19. Jahrhunderts reichte der einzige städtische Umschlagplatz, der Urbanhafen im Landwehrkanal, nicht mehr aus. Nach Aufforderung von Stadtbaurat James Hobrecht wurde am 18. November 1895 von den ältesten der Kaufmannschaft eine Denkschrift vorgelegt. Diese enthielt den Vorschlag, zwei große, mit Speichergebäuden versehene Umschlagplätze in Berlin zu bauen, einen im Westen und einen im Osten.

Im Zweiten Weltkrieg diente der Hafen auch der Wehrmacht als Güterumschlagsplatz, es arbeiteten mehr als 150 Kriegsgefangene und Fremdarbeiter auf dem Gelände. Nach dem Krieg waren etwa 80 Prozent der Gebäude und des Hafengeländes zerstört. Am 24. April 1945 wurde der Hafen von der Roten Armee besetzt, die vorhandenen Güter als Beutegut beschlagnahmt und im Sommer abtransportiert. Bis 1947 wurden große Flächen von den Sowjets beschlagnahmt und genutzt, die fahrbare Verladebrücke wurde demontiert.

Heute haben auf dem Areal verschiedene Medienunternehmen ihren Sitz. Prägnante Gebäude sind das Eierkühlhaus, der Osthafenspeicher und weiter im Osten zwei symmetrisch angeordnete, ehemalige Lagerhäuser mit dazwischen-liegendem Verwaltungsgebäude, dem ehemaligen Arbeiterspeisehaus.