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Erkundung / Exkursion

Die Exkursion bzw. die Erkundung bieten den Teilnehmenden die Möglichkeit, eine Fragestellung unmittelbar an der Wirklichkeit zu bearbeiten. Durch das Hinausgehen aus dem Klassenraum zu dem zu untersuchenden Ort können vielfältige Wahrnehmungen in den Lernprozess mit einbezogen werden. Ein ganzheitlicher Eindruck entsteht.

In Abgrenzung zur Erkundung hat die Exkursion in der Literatur eher illustrierenden, demonstrierenden Charakter und zeichnet sich durch eine geringere Selbsttätigkeit der Lernenden aus. Die Exkursion, vergleichbar einer Führung, stellt daher geringere Ansprüche an Vor- und Nachbereitung sowie an die didaktische Planung als die Erkundung. Im Rahmen einer Exkursion geht es vor allem darum, den Lerngegenstand oder Teilaspekte davon konkret vor Ort wahrzunehmen. Damit ist bereits angedeutet, dass Exkursionen häufig eine begrenzte Aufgabenstellung haben. Einige der hier vorgestellten Industriedenkmäler können im Rahmen von Exkursionen bzw. Führungen besichtigt werden. Andere eignen sich nicht für diese Arbeitsform, da sie zum einen nur eingeschränkt öffentlich zugänglich und zum anderen thematisch nicht erschlossen sind.

Im Unterschied zur Exkursion bleiben die Teilnehmenden bei der Erkundung nicht passiv, d.h. holen sich die Informationen im Rahmen einer Führung ab. Sie suchen selbst, fragen, forschen, diskutieren, sammeln Informationen usw. Die Erkundung fungiert zumeist als Teil eines größeren Unterrichtsvorhabens oder eines Seminarplans, der die Erkundung methodisch und inhaltlich vorbereitet, begleitet, auswertet und abschließt. In der Vorbereitung werden erste inhaltlich Impulse gesetzt und Arbeitsaufgaben erarbeitet, deren Ergebnisse später ausgewertet, dokumentiert und wenn möglich öffentlich gemacht werden. Eine Erkundung ist daher meist mit einem relativ hohen zeitlichen und organisatorischen Aufwand verbunden.

Der besondere Lernwert von Erkundungen liegt nach Reeken (2004) auf unterschiedlichen Ebenen:

Außerschulische Lernorte sind allerdings nicht automatisch anschaulicher als herkömmlicher Unterricht. Häufig gibt es wenig bis kein Informationsmaterial, Führungen werden nur bei wenigen der hier vorgestellten Industriedenkmäler angeboten und vor Ort können viele Eindrücke und Einflüsse eine konzentrierte, zielgerichtete Arbeit eher verhindern.

Von zentraler Bedeutung ist daher eine Vorbereitung, die den Schülern hilft, sich vor Ort auf das Wesentliche zu konzentrieren Eine gut vorbereitete Auswahl des Lernortes durch den Lehrer ist für den Erfolg der Erkundung enorm wichtig. Zusätzlich müssen die konkreten Erfahrungen vor Ort immer mit dem vorhandenen oder vorher erarbeiteten Wissen, sowohl in der Vorbereitung als auch in der Nachbereitung, in Verbindung gebracht werden. Dies ist nicht immer ganz einfach, da erfahrungsgemäß die Motivation der Schüler bei der konkreten Arbeit deutlich höher ist als bei der Interpretation und Bewertung der gewonnenen Erkenntnisse. Zudem sind die bei der Erkundung gewonnenen Informationen häufig wesentlich eindrücklicher, als die im Klassenraum über Unterrichtsgespräche vermittelten. Erkundungen vermittlen aber nicht nur theoretische Informationen sondern auch persönliche Eindrücke und Erlebnisse. Ihre Aufarbeitung ist ein wichtiger Schritt bei der Begleitung einer Erkundung.

Von zentraler Bedeutung für das Gelingen einer Erkundung sind daher folgende Aspekte (vgl. Reeken, 2004):

Ergebnisse von solchen Präsentationen, Dokumentationen, Erfahrungsberichte und Planungen von Exkursionen und Erkundungen zu den Berliner Industriedenkmälern werde ich gerne hier veröffentlichen.